In Deutschland sind zum Erwerb der Zusatzbezeichnung Naturheilverfahren 160 Unterrichtseinheiten sowie eine 12-wöchige Hospitation bei einem weiterbildungsermächtigten Arzt erforderlich.
Mit der Weiterbildung und beruflichen Auseinandersetzung erwirbt man sich reichhaltige Kenntnisse und Fertigkeiten in balneo-, klimatherapeutischen und verwandten Maßnahmen, Bewegungs-, Atem- und Entspannungstherapie, in der Massagebehandlung und reflexzonentherapeutischen Verfahren einschließlich manueller Diagnostik, den Grundlagen der Ernährungsmedizin und Fastentherapie, der Phytotherapie und Anwendung weiterer Medikamente aus Naturstoffen, der Ordnungstherapie und Grundlagen der Chronobiologie, physikalischen Maßnahmen einschließlich Elektro- und Ultraschalltherapie, den ausleitenden und umstimmenden Verfahren und Heilungshindernissen und Grundlagen der Neuraltherapie.
Pioniere auf dem Gebiet der Naturheilkunde waren u.a. der Arzt Hufeland und der Pfarrer Kneipp.
Durch den Einbau solcher Verfahren in moderne individuelle Therapiepläne anstelle klassischer, orthopädischer Verfahren können Nebenwirkungen schulmedizinischer Therapien reduziert sowie deren Verträglichkeit und Wirkung verbessert werden. In bestimmten Fällen können schulmedizinische Therapien auch vollständig durch Naturheilverfahren ersetzt und Heilungsverläufe beschleunigt werden.
Manche arthrotisch-degenerative oder entzündlich-rheumatische Leiden lassen sich gut durch physikalische Methoden, biologisch-naturheilkundliche Arznei aus Weidenrinden- und Brennesselextrakten, Quarkumschläge oder durch Enzympräparate (zum Beispiel aus der Ananas) lindern.
Andere Leiden sprechen besser auf Akupunktur oder Neuraltherapie an, bei der natürliche bzw. homöopathische Substanzen unter die Haut injiziert werden.
Folgende naturheilkundliche Methoden und Heilverfahren können wir Ihnen anbieten bzw. verordnen:
Homöopathie
Homöopathie ist ein über 200 Jahre altes Heilsystem, durch das nach seinem Begründer, Dr. Hahnemann, Ähnliches von Ähnlichem geheilt werden soll. Ihre spezifische Arzneikraft entfalten homöopathische Mittel durch Verdünnung (Potenzierung).
Je nach Regulationsfähigkeit des Körpers setzen wir sie zur Linderung bei Schmerzen, Entzündungen, Ergüssen, Schwellungen, Muskelbeschwerden und Arthroseleiden alleine, als Komplexmittel zusammengefasst oder in Ergänzung zur schulmedizinischen Therapie ein.
Bewährte Einsatzfelder für homöopathische Mittel
- Ruta graveolens (Weinraute) bei Tennis- und Golferarm, Sehnen- und Bandverletzungen, Karpaltunnelsyndrom, Verspannungen, Verletzung und Überlastungen der Knochenhaut (v.a. Rippen, Schienbein), Verletzungen und Operationen (v.a. Knöchel, Handgelenk, Knie, Schulter und Hüfte)
- Arnica montana (Bergwohlverleih) bei rheumatischen Muskel- und Gelenkschmerzen, (Venen-)Entzündungen, Zerrungen, Prellungen, Schwellungen, Bewegungseinschränkung, Lymphödem, Taubheit und Muskelkater
- Hyperikum perforatum (Johanniskraut) bei Schmerzen, Zerrungen, Verstauchungen, Quetschungen, Prellungen, Schnitt-, Biss- und Stichwunden, Steißbeinschmerzen, Wirbelsäulenprellungen, Zahnschmerzen, Schmerzen nach Operationen, Insektenstiche und rheumatischen Beschwerden
- Symphytum officinale (Beinwell) bei Knochenverletzungen, Muskel- und Gelenkschwellungen oder-schmerzen, Zerrungen, Prellungen, Verstauchungen, Gelenkarthrose, Sehnenscheidenentzündung, Golfer- und Tennisellenbogen, Schultergelenkreizungen oder -entzündungen, akuten Rückenschmerzen
- Sulfur (Schwefel) rheumatische Beschwerden, chron. Rückenschmerzen, Wechseljahresbeschwerden, Ekzeme, Hautausschläge, Schuppenflechte, Krampfadern, depressive Verstimmungen, Ängste, Schlafstörungen
- Bryonia alba (Zaunrübe) bei Hexenschuss, Gelenkentzündungen, Sehnenscheidenreizungen, Verstauchungen, Verrenkungen und Prellungen Hals-, Zahn-, Bauch- und Kopfschmerzen mit Migräne, Husten, Bronchitis, Erkältung und Grippe
- Chamomilla recutita (Kamille) bei Entzündungszuständen und Schmerzen, Kopf- und Gesichtsneuralgie, Zahn-, Ohren-, Magen-, Darmbeschwerden-Wundheit im Anal- und Genitalbereich
Info: Alternative Therapieverfahren, wie die oben Genannten, sind zumeist wissenschaftlich nicht anerkannt, sondern gehören zur naturheilkundlichen Erfahrungsmedizin.